Konrad-Adenauer-Stiftung

Stipendiatin Silava Khalaph von der Konrad-Adenauer-Stiftung (Foto privat) Name: Silava Khalaph
Alter: 23 Jahre
Studiengang: Zahnmedizin
Semester: 9. Semester
Universität: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Stiftung: Konrad-Adenauer-Stiftung
(Die Stiftung steht der CDU nah.)

Logo der Konrad Adenauer Stiftung

Wie bist du auf die Idee gekommen, dich bei der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) zu bewerben?
Ich bin über das Patenschaftsprogramm Senkrechtstarter auf die Konrad-Adenauer-Stiftung aufmerksam geworden. Das Programm gehört zur KAS und bietet eine Orientierungshilfe. Ich habe mir damals viele Fragen gestellt: Was möchte ich eigentlich machen? Möchte ich studieren? Was möchte ich denn dann studieren? Wo möchte ich studieren? Ich habe dazu viel recherchiert, aber auch durch das Netz wurden meine Fragen nicht so richtig beantwortet.
In meiner Schule gab es eine Veranstaltung von den Senkrechtstartern und dadurch bin ich schließlich zu meiner Patin gekommen. Sie hat mich auf meinem Weg zwischen Schule und Studium begleitet und meine Fragen beantwortet. Wir haben dabei auch über die Studienförderung durch Stipendien gesprochen und dadurch habe ich von der KAS gehört.
Wie wirst du durch dein Stipendium gefördert?
Es gibt eine sehr vielseitige ideelle Förderung, durch eine große Auswahl an Seminaren und ein Semesterprogramm der Hochschulgruppen. Jedes Semester setzt sich unsere Hochschulgruppe zusammen und wir Stipendiatinnen und Stipendiaten überlegen gemeinsam, was wir gern veranstalten möchten. Das ist dann eine Mischung aus Politik, Sport, Kultur und sozialem Engagement. Jede Stipendiatin, jeder Stipendiat kann sich in diese Planung einbringen. Ich bekomme dadurch Einblicke in viele Themen, auf die ich sonst vielleicht nicht gekommen wäre. 

Zudem gibt es eine finanzielle Unterstützung, die es mir zum Beispiel ermöglicht, dass ich mich weiterhin ehrenamtlich einbringen kann. Ich muss auch keinen Nebenjob annehmen und kann mich auf mein Studium konzentrieren. Die Basisförderung besteht aus einem monatlichen Studienkostenpauschale in Höhe von 300 Euro. Dazu gibt es dann noch einmal eine weitere Förderung, die bis zu 649 Euro betragen kann. 

Ist die Höhe deines Stipendiums abhängig vom Einkommen deiner Eltern? Was ist, wenn Eltern „zu viel“ verdienen?
Ja, zumindest die Förderung von den max. 649 Euro ist abhängig vom Einkommen der Eltern. Das Studienkostenpauschale von 300 Euro erhalten aber alle Stipendiatinnen und Stipendiaten.
Welche Erwartungen stellt die Konrad-Adenauer-Stiftung an dich als Stipendiatin?
Wichtig ist, sich auch ehrenamtlich weiterhin einzubringen und am Förderungsprogramm aktiv teilzunehmen. Das heißt, die Gruppentreffen der eigenen Hochschulgruppe und Seminare wahrzunehmen und beispielsweise das Semesterprogramm selbst mitzugestalten. Was können wir gemeinsam unternehmen – karitativ, kulturell, sportlich oder politisch.
Was spricht dich am Förderungsprogramm am meisten an?
Es machen alle Punkte im Programm richtig Spaß, die Treffen der Hochschulgruppe genauso wie Aktivitäten. 
Was bedeutet es für dich, eine Stipendiatin zu sein?
Ich habe als Stipendiatin das große Glück vielseitig gefördert zu werden, das macht mich sehr stolz. 
Welche Ziele verfolgt die Konrad-Adenauer-Stiftung?
Die Ziele der Konrad-Adenauer-Stiftung basieren auf den Grundsätzen von Konrad Adenauer und dazu gehört, dass die KAS sich durch politische Bildung für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit einsetzt.
Ab welchem Schuljahr/Semester kann man sich bewerben?
Wer sich interessiert, sollte sich auf jeden Fall schon als Abiturient – also vor dem 1. Semester – bewerben. Das letzte Schuljahr eignet sich eigentlich gut, aber eine Bewerbung ist auch während des Studiums möglich. Es müssen aber noch mindestens zwei Jahre Regelstudienzeit vorliegen. Zu diesen zwei Jahren Regelstudienzeit werden aber auch die Mastersemester hinzugezählt.   
Wie verlief dein Auswahlverfahren bei der Stiftung?
Ich habe mich schriftlich beworben und einen umfassenden Lebenslauf, einen ausgefüllten Fragebogen und zwei Fachgutachten von meinen Lehrern eingereicht. Daraufhin wurde ich zu einem Auswahlgespräch für zwei Tage nach Sankt Augustin bei Bonn eingeladen. Ich habe dort eine Klausur geschrieben, die in zwei Abschnitte unterteilt war.
Im ersten Teil ging es um Allgemeinwissen. Im zweiten Teil habe ich einen Aufsatz geschrieben, das Thema konnte ich dabei aus fünf Vorschlägen zum tagesaktuellen Geschehen aussuchen. Eine Gruppendiskussion schloss sich dann am Abend an. Wir waren dabei natürlich alle etwas angespannt, aber die Prüfer haben die Situation aufgelockert und so sind wir ganz schnell ins Gespräch gekommen. Der nächste Tag bestand schließlich aus einem Einzelgespräch mit den Prüfern, dabei ging es dann um meinen Lebenslauf und meine Antworten im Fragebogen.
Wie habe ich mich eigentlich gefühlt? Ich war aufgeregt, da ich so etwas in der Art noch nie gemacht hatte. Meine eigene Anspannung löste sich jedoch, als ich die anderen Bewerberinnen und Bewerber kennenlernte.     
Ich denke, es waren dann so rund drei Wochen als ein Brief eintraf. Ich war gespannt und habe mich über die Zusage sehr gefreut. 
Was bedeutet es, wenn gesellschaftliches und politisches Engagement verlangt wird? Wie engagierst du dich?
Ehrenamtliches Engagement ist ein wichtiger Teil in unserer Gesellschaft und eigentlich kann man schon früh einen Zugang zum Ehrenamt finden – ob in der Schule, in einem karitativen Verband oder im Verein von nebenan. Die Arbeit, die dahinter steckt, ist überschaubar, aber die Wirkung um ein Vielfaches größer! Deswegen engagiere ich mich sehr gern. Für dich selbst und vor allem für dein Gegenüber ist es eine super Sache.
Während meiner Schulzeit habe ich mich in der Jungen Union engagiert. Momentan bin ich Sprecherin der Hochschulgruppe der Senkrechtstarter in Düsseldorf. Sie haben mich ja selbst unterstützt und das möchte ich auch anderen ermöglichen. Außerdem engagiere ich mich für geflüchtete Menschen indem ich z.B. Briefe übersetze oder Fragen beantworte. Ich helfe da sehr gern.     
Müssen Bewerberinnen und Bewerber denn in der CDU oder deren Jugendverband aktiv sein?
Nein, das ist nicht zwingend notwendig. Wichtig ist aber, dass sich die Bewerberinnen und Bewerber mit den Leitlinien der KAS befassen, diese nachvollziehen und ihnen auch zustimmen können. 
Wie sieht deiner Meinung nach eine erfolgreiche Bewerbung aus?
Ich glaube, die eine erfolgreiche Bewerbung gibt es nicht. Wir sind alle individuell. Was mir bei meiner Bewerbung und auch in der Auswahltagung geholfen hat, das war ein wichtiger Satz: „Sei du selbst!“  
Möchtest du Schülerinnen, Schülern und Studierenden – die als Erste in ihrer Familie studieren (wollen) – noch etwas mit auf den Weg geben?
Traut euch! Seid offen! Seid stark für eine neue Herausforderung!
Es ist wichtig, Spaß und Freude am eigenen Studienfach zu haben und wenn ihr jetzt vielleicht noch gar nicht wisst, was ihr künftig gern machen möchtet, dann meldet euch einfach bei Programmen wie den Senkrechtstartern.​

 

(Interview: August 2018) 

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